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книги / Energiewirtschaft Stromerzeugung und Energieverbrauch.-1

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Gezeitenkraftwerke

1.Gezeitenkraftwerke sind in solchen Gegenden zweckmäßig, wo große Tidenhübe auftreten und von Natur aus bereits weitflächige Becken vorliegen. Ausgezeichnete Bedingungen dafür bieten hauptsächlich die Kanalküste Frankreichs, die Severnmündung in England, die Fundy-Bucht in Kanada, die südöstliche Küste von Patagonien, die Mündung des Rio Colorado in Mexiko, die Küste des Weißen Meeres in Russland, die Baffinbei und die Cambay-Bucht in Indien.

Das Prinzip der Energiegewinnung ist relativ einfach. Durch den Bau eines Dammes entsteht ein natürliches vom Meer abgeschlossenes Becken. Im Damm sind Rohrturbinen eingebaut. Diese werden von der Flut angetrieben, wobei sich gleichzeitig das Becken füllt. Bei Ebbe ist der Wasserstand im Becken höher und kann nochmals die Turbinen in Gang setzen.

2.Das erste Gezeitenkraftwerk mit einer Leistung von 360 MW wurde an der Mündung des französischen Flusses Rance errichtet. Das zurzeit größte Kraftwerk befindet sich an der Ostküste Kanadas. Durch den Wasserstau der Atlantikflut wird dort in der Passamaguoddy-Bay eine Leistung von 1 Mill. kWh erbracht. Für die argentinische Anlage in der Bucht San Jose war nach Endausbau eine Jahresenergieerzeugung von 10 Mrd. kWh geplant. Hier sollen 376 Turbinen eine Wassermenge von durchschnittlich 120 000 m/s verarbeiten. Das englische Kraftwerksprojekt an der Severnmündung mit einer Jahreserzeugung von 2,4 Mrd. kWh ist ebenfalls sehr beachtlich.

3.In der Sowjetunion wurde die jährlich nutzbare Gezeitenenergie auf etwa 210 Mrd. kWh geschätzt. Das erste sowjetische Versuchskraftwerk im Golf von Kislaja Guba an der Barentssee ging 1968 mit einer Kapazität von 400 kWh in Betrieb. Große Gezeitenkraftwerke wurden an der Küste des Weißen Meeres errichtet. Gebaut wurden Kraftwerke mit einer Leistung von 340 MW am Lubowsker Meerbusen, 500 MW an der Mündung des Flusses Kulaja, 2000 MW an der Flussmündung Mesen und ein Gezeitenkraftwerk von 14 000 MW an der Mesener Bucht des Weißen Meeres.

Text 8

Sibiriens produktivster Fluss Angara

1.Kraftwerkskaskade als Beispiel für systematische Erschließung von natürlichen Reserven. Mit Felsblocken soll der alte Baikal nach seiner Tochter Angara geworfen haben, als sie zum schönen Jenissej floh. So sagt die Legende, und sie beruht darauf, dass heute noch ein Felsen aus dem Wasser ragt, wo der Fluss den See verlässt. Doch hat er den Strom nicht aufhalten können - zum Glück, wie man in Ostsibirien meint.

2.1850 Kilometer misst der Weg der Angara vom Baikal zum Jenissej. Etwa 350 Kilometer vor der Mündung war Holz vom Grund eines künftigen Stausees geräumt. Denn hier, bei Bogutschany, entstand ein 4 000-Megawatt-Wasserkraftwerk, das vierte an der Angara, die als «produktivster» sibirischer Fluss bezeichnet werden kann, was die Nutzung ihres Energiepotentials betrifft.

3.In Irkutsk wurde der erste Schritt getan. In Ust-Ilimsk sprachen wir mit einem Mann, der uns als Angara-Pionier vorgestellt wurde. Grigori Tultschinski war am Bau aller drei BogutschanyVorgänger beteiligt. «In Irkutsk», erinnerte er sich, «haben wir erste Erfahrungen für die Errichtung von Wasserkraftwerken unter den klimatischen Bedingungen Sibiriens gesammelt.» Im Vergleich zu seinen jüngeren Brüdern mutet

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das Irkutsker Werk heute wie ein Zwerg an: acht Turbinen mit einer Gesamtleistung von 660 Megawatt.

4.Grigori Tultschinskis zweite Station war Bratsk, ein damals einzigartiges Unternehmen. 4 100 Megawatt – das stellte in den 60er Jahren tatsächlich Weltrekord dar. Inzwischen hat sich die Leistung des Bratsker Energielieferanten durch eine Rekonstruktion sogar auf 4 500 MW erhöht. Das dritte Angara-Kraftwerk, das 1979 bei Ust-Ilimsk vollendet wurde, hat eine Leistung von 3840 MW. Das sind zwar nicht einmal zwei Drittel der Leistung des größten Wasserkraftwerkes am Jenissej bei Krasnojarsk. Trotzdem liefert Ust-Ilimsk im Jahresmittel mehr Strom als diese Station.

5.Grigori Tultschinski, der ehemalige Chefingenieur des Ust-Ilimsker Wasserkraftwerkes, klärte den scheinbaren Widerspruch schnell auf: «Der Baikal als riesiger Wasserspeicher bewirkt, dass die Angara das ganze Jahr über relativ gleichmäßig fließt

-im Gegensatz zu anderen Flüssen, die starke jahreszeitliche Schwankungen aufweisen. Daher können die Angara-Kraftwerke ihre Aggregate gleichmäßiger auslasten.»

6.Insgesamt liefern die drei Angara-Stationen etwa 45 Milliarden kWh jährlich. Das ist etwa ein Viertel des in Russland von Wasserkraftwerken erzeugten Stroms. Oder anders Allein an der Angara wird heute ebenso viel Elektroenergie gewonnen wie in der Schweiz. Die Angara-Kaskade ist geradezu ein Beispiel für die systematische Erschließung der natürlichen Ressourcen. Sibiriens Flüsse verfügen noch über große Reserven.

7.Eine weitere Kette entsteht am Jenissej. So wurde auch dem Jenissej eine ganze Kette von Wasserkraftwerken angelegt. Nach der Krasnojarsker Station sieht der Gigant von Sajana-Schuschenskoje (6 400 MW) entgegen. Das Kraftwerk «Mittlerer Jenissej» ist auf 7 600 MW berechnet.

Text 9

Stromerzeugung mit Hilfe der Sonne

1. Der Begriff Photovoltaik beschreibt den Vorgang, bei dem mit der Hilfe von Sonnenstrahlen Energie produziert wird. Photovoltaikanlagen werden sowohl von Privatmenschen auf dem eigenen Dach als auch von großen Stromanbietern genutzt.

Die Sonnenenergie wird direkt und indirekt genutzt. Die direkte Nutzung stellen Photovoltaikanlagen dar. Mit der indirekten Nutzung ist die Photosynthese der Pflanzen gemeint, die wiederum als Biomasse erneuerbare Energien erzeugen. Zudem ist die Sonnenenergie für die Gezeitenwirkung verantwortlich, welche abermals den Wind und die Wellen im Wasser erzeugen.

2. Die Photovoltaik beschreibt die Umwandlung von Strahlungsenergie in elektrische Energie. Für diesen Prozess wird Sonnenenergie genutzt. Die Sonnenstrahlen werden von Solarzellen aufgefangen, die

über Solarmodule in Photovoltaikanlagen elektrischen Strom erzeugen. In der Photovoltaik wird nach dem Prinzip des photoelektrischen Effekts Strom erzeugt. Dieser besteht darin, dass nicht-oxidierte metallische Oberflächen bei Bestrahlung mit Licht Elektronen abgeben, also Strom erzeugen. Mit welcher Geschwindigkeit die

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freigesetzten Elektronen fließen, hängt dabei nicht von der Strahlungsintensität ab, sondern von der Strahlungsart, also von der Frequenz der genutzten Strahlen.

3.Der photoelektrische Effekt wurde bereits 1839 durch den Physiker Becquerel entdeckt. Für die endgültige Erklärung des in der Photovoltaik genutzten Photoeffektes erhielt Albert Einstein 1921 den Nobelpreis. Praktischen Einsatz fanden die Siliziumzellen, die den Photoeffekt zur Stromerzeugung nutzen können, in den Fünfzigerjahren in der Satellitentechnik und in den Folgejahrzehnten in der Raumfahrt. Vor dem Hintergrund der Energiekrise werden auf der Suche nach Alternativen zum Rohöl und anderen fossilen Brennstoffen seit den Siebzigerjahren zunehmend Sonnenkollektoren zur Stromund Warmwasserversorgung eingesetzt.

4.Ein Photovoltaik-Kraftwerk, auch als Solarstromanlage bezeichnet, besteht aus mehreren Solarmodulen, die in Reihe geschaltet sind. Wesentlicher Bestandteil eines Solarmoduls ist die bereits erwähnte Solarzelle, die aus Silizium oder einem organischen Kunststoff bestehen kann. Über Spiegel oder vergleichbare Linsensysteme werden die Sonnenstrahlen gebündelt und auf die Solarzellen gelenkt. Durch den photoelektrischen Effekt wird dann der Strom erzeugt. Eine einzelne Solarstelle produziert nur etwa 0,5 Volt.

5.Der Strom, der durch die Reihenschaltung der Solarmodule entsteht, kann – bei Nutzung einer Inselanlage – in einem Akkumulator gespeichert werden. Bei einer Hybridanlage wird der erzeugte Gleichstrom über einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und anschließend direkt in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Der Energieertrag der Photovoltaikanlage gibt an, wie viel Strom die Anlage in einem festgelegten Zeitraum in das Netz einspeisen kann. Ein hoher Energieertrag verlangt eine optimale Abstimmung der Module einer Photovoltaikanlage untereinander und auf das Lastprofil des Stromnetzes.

6.Die Unterscheidung der Photovoltaikanlagen in Inselund Hybridsysteme hängt nicht zuletzt vom jeweiligen Einsatzbereich ab. Inselanlagen sind nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, sondern speichern den erzeugten Strom in Bleiakkumulatoren oder Solarbatterien. Beide Speichereinheiten stellen Gleichstrom zur Verfügung, der jedoch mittels eines Wechselrichters in Wechselstrom umgewandelt werden kann. Praktische Anwendungen für Solar-Inselanlagen sind Wohnmobile, Parkscheinautomaten oder Satelliten und Raumfahrzeuge. Bei Hybridsystemen arbeitet die Anlage zur Erzeugung des erforderlichen Stroms neben der Photovoltaikanlage mit anderen Energieerzeugern zusammen, beispielsweise einer Windkraftanlage.

7.Die Solarenergie ist einer der größten zukünftigen Hoffnungsträger in punkto Energiegewinnung und Stromerzeugung. Es gibt zwar gewisse Probleme, wie die hohen Kosten und der recht niedrige Effizienzgrad, jedoch geht man davon aus, dass Lösungen dafür gefunden werden können. Sollte dies der Fall sein, dann hat die Menschheit mit der Solarenergie einen nahezu unerschöpflichen Energieträger, der zudem die Umwelt kaum belastet. Damit gehört auch die Sonnenenergie zu den Energiearten der Zukunft, die den Weg in eine sauberere Umwelt weisen.

Die Sonne ist die stärkste Energiequelle im Universum. Würde die Welt die gesamte Solarstrahlung der Sonne auffangen, wäre die erhaltene Energie das 7.500-Fache des Bedarfs der Welt.

13

Text 10

MHD – Wärmekraftwerke

1.Bei der Suche nach neuen Energiequellen und effektiveren Methoden der Energieerzeugung und -umwandlung hat sich die nüchterne Erkenntnis durchgesetzt, dass in der Energiewirtschaft auch in absehbarer Zukunft das Wärmekraftwerk seine bisherige dominierende Rolle behält.

Diese Erkenntnis zwingt gegenwärtig die Menschheit, so intensiv wie nie zuvor an der Entwicklung neuer oder verbesserter Technologien zur Sicherung des Energiebedarfs sowie zur rationellen Energieanwendung und Energieumwandlung zu arbeiten.

2.Bekanntlich wird in den Wärmekraftwerken zunächst Wärmeenergie gewonnen, aus Rohbraunkohle, Hausmüll, Kernspaltungsmaterial, oder anderen Brennstoffen. Diese Wärmeenergie wird in Dampferzeugern freigesetzt, mittels Turbinen in mechanische Energie umgewandelt und schließlich durch Elektrogeneratoren in die höchste Gebrauchsenergieform, die Elektroenergie, umgesetzt. Da dieser mehrstufige Energieumwandlungsprozess in jeder Stufe Verluste mit sich bringt, liegt der thermische Gesamtwirkungsgrad bei konventionellen Dampfkraftwerken bei etwa 40%, bei Kernkraftwerken sogar nur bei 30%. Diese Verluste sind physikalisch bedingt, dass der Wirkungsgrad moderner Wärmekraftwerke die praktische obere Grenze erreicht hat.

3.Es gibt inzwischen eine Reihe von Verfahren der direkten Umwandlung von Wärmeenergie in die Elektroenergie, die auf bekannten physikalischen Tatsachen beruhen. Die erzielten Nutzleistungen sind jedoch so gering, dass sie für einen industriellen Einsatz z.Z. noch nicht in Frage kommen. Solche Verfahren wie thermoelektrischer oder thermoionischer Generator oder die Solarzelle dienen lediglich dazu, spezifische Aufgaben, wie z.B. in der Raumfahrt, zu lösen. Ein Verfahren der Energiedirektumwandlung hat jedoch von sich reden gemacht und nimmt eine Sonderstellung ein. Es handelt sich dabei um den magneto-hydrodynamischen Generator MHD-Generator. In mehreren Industriestaaten der Welt wurde an seiner Entwicklung gearbeitet.

4.Zunächst errichteten die MHD-Forscher die Modellanlage U-02 mit einer Leistung von 0,1 MW, womit die wärmeund strömungstechnischen Versuche durchgeführt wurden. Im März 1971 wurde dann die Anlage der Welt, die im Dauerbetrieb in der Lage ist, 20 MW direkt aus Wärmeenergie umgewandelter elektrischer Energie an das Netz abzugeben. Die maximale Dauer des ununterbrochenen Betriebs betrug 250 Stunden. Die U-25 wurde mit Erdgas betrieben und stellte unbestritten internationale Spitze dar. 1976 wurde die Vorprojektierung einer MHD-Kraftwerkstufe mit 500 MW Leistung abgeschlossen. Diese Anlage sollte ebenfalls noch mit Erdgas betrieben werden, wogegen nach 1990 auch MHD-Generatoren mit Kohle als Primärenergie zum Einsatz gebracht werden sollten.

5.Noch waren nicht sämtliche technische Probleme so gelöst, dass der MHDGenerator in breitem Maße in den Wärmekraftwerken eingesetzt werden konnte: es waren vor allem Entwicklungsprobleme, die im Zusammenhang mit den enorm hohen Arbeitstemperaturen, der elektrischen Isolierung der Brennkammer, der feuerfesten Auskleidung (Refractory), Elektroerosionsbeständigkeit der Elektroden, der exakten Messung der Plasmaparameter und einiger anderer Faktoren standen, die aber als

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lösbar eingeschätzt wurden. Und solche Lösungen ergaben sich auch im praktischen Betrieb großer Anlagen.

6. Zu den Vorteilen der MHD-Kraftwerke gehörte neben der entscheidenden Erhöhung des Wirkungsgrades der um das 1,5-2fach geringere Wärmeabwurf gegenüber Kondensationskraftwerken bzw. Kernkraftwerken gleicher Leistung. Es reduzierte sich auch der spezifische Kühlwasserverbrauch, ein wichtiges Problem im konventionellen Kraftwerksbetrieb. Von Vorteil war auch die Tatsache, dass im MHD-Prozess Brennstoffe verwendet werden könnten, die bis zu 4% Schwefel enthielten, weil die zum Einsatz kommenden und praktisch restlos wiedergewinnbaren Impfstoffe (sie dienen der Erhöhung des Ionisationsgrades des Plasmas) in Form von Kaliumsalzen und anderen Alkaliverbindungen die Eigenschaft besaßen, leicht Verbindungen mit Schwefel einzugehen.

Text 11

Kernkraftwerke

1.Die Kernenergetik weist gegenüber der klassischen Energetik bestimmte Vorzüge auf:

Die Kernkraftwerke sind von den Rohstoffquellen, den Uranbergwerken mit den Anreicherungsanlagen, faktisch völlig unabhängig, weil der Kernbrennstoff kompakt vorliegt und eine lange Einsatzdauer hat.

Die Kernkraftwerke besitzen ausgezeichnete Entwicklungsperspektiven beim Einsatz großer Blockeinheiten. Dadurch können die Kraftwerke sehr ökonomisch gebaut werden, denn mit einem Reaktor kann im Prinzip eine Leistung von 1,5 Mill. kWh und sogar bis 2 Mill. kWh erzeugt werden.

Da die Kraftwerke einen sehr geringen Brennstoffverbrauch haben, entfällt die Notwendigkeit einer transportraumaufwendigen Brennstoffbeförderung wie bei Kohle und Erdöl.

Kernkraftwerke sind eine sehr saubere Energiequelle, sie erhöhen die Luftverschmutzung nicht.

2.Die rationelle Verwendung des Kernbrennstoffs ist die Hauptfrage der heutigen Kernenergetik. Nur mit den «klassischen» Wasser-Wasser-Reaktoren, Siedewasserreaktoren, Gas-Graphit-, Uran-Graphit- und Schwerwasserreaktoren, die mit thermischen langsamen Neutronen arbeiten, ist die effektivste Nutzung des Urans nicht möglich. Diese Aufgabe kann nur durch den Einsatz von Reaktoren mit schnellen Neutronen, den «schnellen Brütern», gelöst werden.

3.In schnellen Brütern werden die bei der Urankernspaltung entstehenden Neutronen bis zu ihrer Absorbtion und Auslösung des nächsten Spaltungsaktes nicht auf die der thermischen Bewegung entsprechende Geschwindigkeit abgebremst. Mit den Arbeiten zur Entwicklung schneller Reaktoren wurde in der SU in den Jahren 1949-1950 begonnen, als feststand, dass solche Reaktoren eine erweiterte Kernbrennstoffreproduktion gestatten – also noch vor der Inbetriebnahme des ersten Kernkraftwerks der Welt in Obninsk.

4.Der Anteil der zusätzlichen Neutronen, die bei der Uranspaltung durch schnelle Neutronen freigesetzt werden, ist beträchtlich und kann in industriellen Reaktoren 15 bis 20 % erreichen. Der Brutfaktor kann in Abhängigkeit vom Reaktortyp

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1,4 und sogar 1,7 erreichen. Bei der «Verbrennung» von 1kg Plutonium wird dieses im schnellen Reaktor nicht nur reproduziert, sondern es werden noch zusätzlich 0,4 bis 0,7 kg Plutonium erzeugt, das als neuer Kernbrennstoff verwendet werden kann.

Text 12

Atomenergie – Helfer der Menschheit

1.Es war im Herbst 1933. In London tagte, wie in jedem Jahr, die «Britisch Association». Es sprach einer der Männer, deren Namen im goldenen Buch der Erforschung des Atoms stehen: Ernest Rutherford, Direktor des weltberühmten CavendishLaboratoriums in Cambridge, Nobelpreisträger. Er erklärte, er glaube nicht an die Möglichkeit, die Energie der Atome jemals praktisch nutzen zu können. «Wahrscheinlich werden wir das nie können, und jeder, der solchen Plänen nachjagt, lebt auf dem Mond».

2.1955, 22 Jahre später, waren Rutherfords Zweifel beseitigt, Träume waren Wirklichkeit geworden. Damals tagte in Genf die I. Internationale Konferenz über die friedliche Anwendung der Atomenergie. Zum ersten Mal erfuhr die Öffentlichkeit Einzelheiten über den Stand der Atomforschung. Drei Jahre später zählte man in der Welt bereits 160 Atomreaktoren. In der DDR befasste sich das Zentralinstitut für Kernforschung in Rossendorf bei Dresden mit der friedlichen Anwendung der Atomenergie. Entsprechend den Aufgaben dieses Instituts (die experimentelle Forschung und die Ausbildung von Kernphysikern) wurde hier ein Versuchskernreaktor errichtet.

3.Kernreaktoren in kernphysikalischen Forschungsstätten wie Rossendorf und in Kernkraftwerken wie Rheinsberg dienten völlig unterschiedlichen Zwecken und sind infolgedessen auch verschieden gebaut. In Reaktoren werden Atomkerne gespaltet und dabei werden Wärme und Strahlung frei. In Rossendorf war man nur an der Strahlung interessiert, die frei werdende Wärme war für die kernphysikalische Forschungsarbeit eine nicht vermeidbare Begleiterscheinung. Im Gegensatz dazu war in den Kernkraftwerken die Wärme das Ziel der Arbeit.

4.Das Zentralinstitut in Rossendorf ist heute nicht nur Forschungsstätte, sondern auch Produktionsstätte. Man beschäftigt sich hier in erster Linie mit der Herstellung von Isotopen und Messgeräten, insbesondere von radioaktiven Präparaten für die Medizin. Radioaktive Isotope sind in den Naturwissenschaften und besonders in der Medizin und Technik heute nicht mehr wegzudenken. Sie werden für die verschiedensten Untersuchungen in allen naturwissenschaftlichen Disziplinen verwendet.

1.2.Лексические, структурно-тематические и композиционные упражнения по формированию речевых навыков тематически направленного референтного чтения

1.Прочитайте макротекст «Energieformen und Kraftwerke zur Stromerzeugung» (с. 6–16), сориентируйтесь в заголовках и подзаголовках, найдите и запишите к двум ГКС Energieformen и Kraftwerke ведущие ключевые слова (ВКС), выражающие их виды, и скажите, какое тематическое содержание они выражают.

16

2.Прочитайте первую часть макротекста (с. 6–9), «Primärenergie und Sekundärenergie» и, опираясь на ключевые слова двух групп «Primärenergie: fossile Energieträger; regenerative Energieformen» (1) и «Sekundärenergie: Stromkraft; Wärme; Veredelungsprodukte» (2), найдитевтекстах абзацы ифрагменты, гдеони имеются, запишите к ним ЛКС, выражающие их виды, например, к 1 группе

Stein, Kohle, Wind, Wasser и т.д.

3.Прочитайте вторую часть макротекста (с. 9–16) и найдите тексты на основе данных локальных ключевых слов Pumpspeicherkraftwerke, Gezeitenkraftwerke, Laufwasserkraftwerke, Speicherkraftwerke, Talsperrenkraftwerke, скажите, какиевиды электростанций выражены этими ЛКС, назовите их.

4.Прочитайте часть макротекста «Kraftwerke» (с. 9–12) и, опираясь на данную вам линейную референциальную матрицу; Kraftwerkskaskade, Flüsse, Stausee, Wasserkraftwerke, Energielieferanten, Leistung, Elektroenergie, Wasserspeicher, erzeugter Strom, найдите текст и дополните матрицу локальными ключевыми словами из каждого абзаца, скажите, о чем сообщается в этом тексте.

5.Прочитайте тексты по теме «Energieformen» (с. 6–9), изучите лексико-те- матическую структуру ключевого слова-референта «Energieumwandlung», его связисдругимисловамиисловосочетаниямиинайдитевсефрагментывтекстах, где имеются ведущие ключевые слова по отношению к глобальному ключевому слову-референту Energieumwandlungskette/ -prozess.

Verwandlung = Umsetzung = Umformung = Transformation

Energieumwandlung

in elektrische Energie

von Wärme

von mechanischer

von Licht

von chemischer

von thermischer

 

Energie

 

 

 

 

Energie

Energie

 

stammt aus

 

 

 

 

stammt aus

stammt aus

kinetischer

thermischer

Verbrennung

Kernspaltung

Sonnenstrahlung

geothermischer

Energie

Energie

Kohle, Erdöl,

 

 

 

Energie

 

 

 

Erdgas

 

 

 

 

strömendes Wasser

Windkraft

 

 

 

 

 

 

Energieumwandlungskette

6. Прочитайтегруппутекстовпоподтеме«Wasserkraftwerke» (с. 10–12) и, опираясь на предложенную вам лексико-тематическую модель «Wasserkraftwerk», найдите в текстах ключевые слова референты, адекватные имеющимся в ЛТМ, дополните ее другими и скажите, какое тематическое содержание они выражают.

17

Energiewirtschaftsbetrieb

род

 

Wasserkraftwerk

 

Синоним

 

 

 

Синоним

 

Виды источни-

Wassserkraftbetrieb

 

ков воды

 

Wasserkraftanlage

виды

 

 

 

части

Laufwasserkraftwerk

 

Meere

Damm, Staudamm

 

Seen

Krafthaus

Speicherkraftwerk

 

 

Gefälle

Unterbecken

Pumpspeicherkraftwerk

 

 

Flut

Oberbecken

Gezeitenkraftwerk

 

 

Kanäle

Turbinensaal

Flusswasserkraftwerk

 

 

Flüsse

Wehr

Meereskraftwerk

 

 

 

 

Energiemaschinenraum

 

 

 

 

7. Изучитеданныйрисунокпопoдтеме, запишитеключевыесловаизописания всех этапов функционирования установки и, опираясь на них, прочитайте вторую часть макротекста, найдите текст и фрагменты в нем, совпадающие по тематическому содержанию с данным рисунком и подписями к нему.

1. Solarzellen erzeugen aus der Energie der Sonnenstrahlen Gleichstrom.

2. Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in netzüblichen Wechselstrom um, damit er ins Stromnetz eingespeist werden kann.

3. Einspeisung von Strom in das öffentliche Stromnetz.

4. Entnahme von Strom aus dem öffentlichen Netz für den Eigenbedarf.

8. Прочитайте макротекст (с. 15– 16), сориентируйтесь по ведущим ключевым словам Kernkraftwerke, Kernreaktoren, Kernenergie (рис. 2),

изучив другие локальные ключевые слова в предлагаемой лексико-тематической модели по отношениям род – виды, целое – части, найдите тексты и их фрагменты, где эти слова встречаются, дополнитедругимисловами, выражающимивидыядерныхэлектростанций, другие установки и части.

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Anlage zur Erzeugung von Elektroenergie

 

 

 

Kernkraftwerke

=

Atomkraftwerke

Arten

Aufbau

 

Betrieb

 

rechtliche

 

 

 

Aspekte

 

mit thermischen Reaktoren

Kernreaktoren

 

Betriebsweise

 

Genehmigungsrecht

 

mit Druckwasserreaktor

Hauptaggregate

 

Risiken

Haftung der Betreiber

mit schnellen Brutreaktoren

Dampfturbinen

 

Cyberangriffe

von KKW

mit gasgekühlten Reaktoren

Transformatoren

 

 

Emissionsüberwachung

mit Schwerwasserreaktoren

Hauptkühlmittelpumpe

 

Sparen von Stromkos-

mit Gasgraphitreaktoren

Sicherheitssystem Ventile

 

ten

 

Speisenwasserpumpen

 

 

 

 

 

Lastanpassung

 

 

 

 

 

 

Notstromversorgung

 

 

 

 

 

Рис. 2. Структура тематического содержания текстов «Kernkraftwerke»

9.Просмотрите весь макротекст, сориентируйтесь во всех заголовках и подзаголовках к текстам, выпишите из них ключевые слова, относящиеся к двум ГКС, являющимся именованием двух частей композиционной структуры макротекста«Energieformen» и«Kraftwerke». Используйтеполученныеструктурыизаписанные слова-референты по каждой части в предыдущих упражнениях, сгруппируйте и объедините все ключевые слова в тематические подгруппы внутри каждой части композиционной организации макротекста.

10.Прочитайте текст «Stromerzeugung mit Hilfe der Sonne» (с. 12–14), сори-

ентируйтесь в его композиции, включающей семь абзацев, скажите, почему первый абзац можно считать по тематическому содержанию введением в общую тему текста «Stromerzeugung durch Sonnenenergie», а седьмой абзац заключе-

нием, скажите, какие ключевые слова следует считать важными в первом и последнем абзацах, запишите их.

Bruttostromerzeugung in Deutschland 2016 in TWh

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11.Изучите рисунки по теме «Stromerzeugung in Deutschland», ключевые слова Primärenergie, Sekundärenergie, fossile Energiequellen, erneuerbare Energiequellen и скажите, как следует употребить ВКС в качестве заголовка к обоим рисункамиккаждомувотдельности. Найдитевмакротекстефрагменты, вкоторых ведущими ключевыми словами в отношениях «род – вид» выражено адекватное тематическое содержание.

12.Опираясь на ключевые слова упр.2, найдите в Интернете видеоматери-

алы к макротексту «Primärenergie und Sekundärenergie». Напишите аннотацию к данному видео.

13.Прочитайте текст «Stromerzeugung mit Hilfe der Sonne» (с. 12–14), выпи-

шите ГКС и ВКС, опираясь на данные слова найдите в Интернете видео по данной теме. Используя видеоматериал и информацию данного текста, выступите с сообщением на данную тему.

1.3.Коммуникативно-речевые упражнения по формированию речевых умений тематически направленного референтного

чтения во взаимосвязи с письмом, информативным чтением

иговорением

1.Прочитайте текст «Wasserkraftwerke» (с. 10), осуществите общую ориентацию в нем, запишите в линейную матрицу ведущие ключевые слова, зафиксируйте выходные данные источника и оформите библиографическую карточку на этот текст.

2.Прочитайте весь макротекст, осуществив общую ориентацию во всех текстах, их заголовках, и затем, используя результаты выполнения девятого упражнения, зафиксируйте заголовок каждого текста в первой и второй части макротекста, ведущие ключевые слова, страницы и оформите на основе этого библиографический список.

3.Опираясьнаданнуюреференциальнуюматрицу, найдитетекст, который ей соответствует, и напишите к нему аннотацию. Используйте следующие клише:

Im Text (Video) handelt es sich um (Akk.) … В тексте (видеоматериале) речь

идет о…

Es geht im Artikel um (Akk.) … В статье речь идет о …

Im Beitrag (Artikel) wird (werden) … genannt (dargelegt, behandelt, begründet). В

статье называются (излагаются, рассматриваются, обосновываются) … Der Autor des Beitrages behandelt … Автор статьи рассматривает… Der vorliegende Artikel enthält … Данная статья содержит…

Der Artikel gibt einen Überblick über (Akk.) … Данная статья дает обзор чего-либо…

Darüber hinaus wird (werden) …behandelt. Кроме того, рассматривается

(рассматриваются)…

Der Beitrag (Video) bietet eine klare Vorstellung von (D.) …Даннаястатья(ви-

деоматериал) дает ясное представление о…

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