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книги / Energiewirtschaft Stromerzeugung und Energieverbrauch.-1

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elektrische Maschinen

Arten

Wirkungsweise Bauart

Einsatz

Motoren Transformatoren Generatoren Turbinen Reaktoren

7.Сориентируйтесь в первых четырех текстах, их заголовках, ведущих КС

вних: «Generatoren», «Transformatoren», «Turbinen», «Motoren», оформите выпи-

санные локальные ключевые слова к ним как общую референциальную линейную матрицу и на этой основе напишите аннотацию на эти четыре текста, употребив необходимые обороты и клише.

8.Прочитайте созданный вами микрогипертекст по подтеме «Kernreaktoren», сориентируйтесь в выделенных локальных и ведущих КС-референтах в каждом фрагменте, зафиксируйтеихввиделинейнойматрицыисоотнеситеихспостроенной вами тематической структурой данной подтемы, напишите на этой основе аннотационный обзор фрагментов микрогипертекста, выступите с ним в общем обсуждении проблемы.

9.Прочитайте весь макротекст «Elektrische Maschinen», ориентируясь по ключевым словам, выделите подтемы, напишите к каждой подтеме ведущие ключевые слова.

10.Просмотрите весь комплекс микротекстов, сориентируйтесь в их заголовках и распределите микротексты по группам. Как можно озаглавить каждую подгруппу?

11.Найдитев Интернетеспомощьюключевых словЛТМ упр. 4 с. 39 видеоматериал по данной теме, обобщите и напишите аннотацию к этому материалу.

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Teil 3

ENERGIEBEDARF UND ENERGIEVERBRAUCH

3.1. Учебный макротекст

Energiebedarf und Energieverbrauch

 

Gesamtenergiebedarf

Energieverbrauch

1. Verbrauchsbereiche

2. Problemfelder

3. Stromkostensenkung

 

Industriezweige

 

Sicherheit

Stromsparen bei Haushaltsgeräten

 

 

 

Landwirtschaft

 

Treibhauseffekt

Wirkungsgrad bei Energieum-

 

 

 

 

Verkehrsmittel

 

Atomgesetz

wandlung

 

Beleuchtung

 

Lagerung

Stromsparen bei Energie-

 

 

transport

 

Wärmeversorgung

 

Transport

 

 

sparsame Energienutzung

 

 

 

Haushalt

 

Belastungen

 

 

bei der Beleuchtung

 

soziale Gebiete und Ein-

 

Energieverluste

Stromkosten reduzieren

 

 

 

richtungen

 

 

durch neue Technologien

Wirkungsgraderhöhung bei der Energiegewinnung

Senkung der Energieverluste

Text 1

Wer hat den Strom erfunden und wie kommt er in die Stromleitung?

1.Schon in der Antike entdeckten die Menschen Phänomene, die von elektrisch geladenen Teilchen hervorgerufen wurden. Thales von Milet, der vor über zweieinhalbtausend Jahren lebte, könnte man als den Namensgeber des Elektrons bezeichnen. Wenn man Bernstein reibt, so stellte der griechische Gelehrte fest, dann kann er kleine Teilchen anziehen. Geladene Teilchen sammeln sich auf der Bernsteinoberfläche und ziehen mit ihrer Kraft andere Teilchen an. Das griechische Wort für Bernstein heißt «elektron».

2.Es sollte über Tausend Jahre dauern, bis es gelang, auch einen kontinuierlichen Elektronenfluss, einen Strom zu erzeugen. Zwei Wissenschaftler, die daran maßgeblich beteiligt waren, nennt Dr. Rolf Winter vom Institut für Physik der Uni Potsdam. Alessandro Volta erfand 1775 die erste funktionierende Batterie. Sie erzeugt durch chemische Reaktionen einen Strom. Sind die Ausgangsstoffe «verbraucht», ist die Batterie leer, kein Strom kann mehr fließen. Batterien liefern heute zum Beispiel Strom für Autos oder Taschenlampen, sind in Uhren, MP3-Playern oder elektronischem Spielzeug eingebaut. Den Namen ihres Erfinders finden wir in der Einheit der elektrischen Spannung, dem Volt, wieder.

3.Andre Marie Ampere entdeckte den Zusammenhang zwischen Strom und Magnetismus – die Voraussetzung zum Bau von Generatoren, die heute in fast allen

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Kraftwerken der Welt für die Stromerzeugung verantwortlich sind, und beschrieb Strom und Spannung mit mathematischen Gleichungen. Der Generator wurde schließlich 1866 von Werner Siemens entwickelt. Die Dynamomaschine, wie sie damals hieß, kann Bewegungsenergie in elektrische Energie umsetzen. Sie wird auch heute fast überall bei der Erzeugung von Strom eingesetzt. Egal ob in Kohle-, Wind-, Wasseroder Atomkraftwerken. Nur Solarkraftwerke kommen ohne Generatoren aus, da die Sonne (stark vereinfacht formuliert) die Elektronen direkt im Material der Solarzelle bewegen kann.

4.Nachdem der Strom in den Kraftwerken hergestellt wurde, wird er in das Stromleitungssystem eingespeist. Sobald im Haushalt oder an einer anderen Stelle ein Gerät angeschlossen bzw. eingeschaltet wird, ist der Stromkreis geschlossen und der Strom kann fließen. Eine einfache Form des Generators findet sich übrigens in fast jedem Haushalt. Der Dynamo am Fahrrad, der das Drehen des Rades nutzt, um daraus Strom für die Lampe zu erzeugen.

5.Heute ist das Leben ohne Strom kaum noch vorstellbar. Strom macht den Kühlschrank kalt und den Backofen heiß. Er lässt Fernseher und Computer laufen, U-Bah- nen und Züge fahren. Ohne Strom könnten viele Dinge in der Industrie nicht hergestellt, viele Patienten nicht untersucht und behandelt werden. Die Stromerzeugung kann aber auch zum Problem werden. Etwa dann, wenn sie Schadstoffe freisetzt, von denen heute viele glauben, dass sie dazu beitragen, unser Klima zu verändern.

Text 2

Energieverbrauch in Deutschland 2017

1.Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres eine Höhe von 6.882 Petajoule beziehungsweise 234,8 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten und lag damit um 0,8 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die positive Konjunkturentwicklung sowie die etwas kühlere Witterung zu Beginn des Jahres begünstigten den Absatz von Mineralölprodukten und Erdgas. Bei den erneuerbaren Energien führten gute Windverhältnisse und eine hohe Zahl von Sonnenstunden zu einer deutlichen Zunahme der Stromeinspeisungen. 2. Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich insgesamt um 2,6 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen vor allem die Kraftstoffe bei. Der Absatz von Dieselkraftstoff lag mit 6,5 Prozent im Plus, bei den Ottokraftstoffen gab es ein Plus von 2,5 Prozent und der Absatz von Flugkraftstoff erhöhte sich um fast 8 Prozent. Auch die Lieferungen von Rohbenzin an die chemische Industrie lagen deutlich im Plus. Zu Absatzrückgängen kam es dagegen beim leichten Heizöl. Der Erdgasverbrauch lag gut 3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr stiegen sowohl der Erdgaseinsatz für die Wärmeversorgung wie auch die Nachfrage aus der Industrie. Die anhaltend gute Wettbewerbssituation und die Förderung der Stromerzeugung aus hocheffizienten KWK-An- lagen sorgten für einen weiteren Anstieg des Erdgaseinsatzes in Kraftwerken.

2.Der Verbrauch an Steinkohle sank im ersten Halbjahr 2017 um 6,7 Prozent. Beim Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken kam es, vorrangig infolge einer stärkeren Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien, zu einem Minus von 9 Prozent. Die Eisenund Stahlindustrie reduzierte den Einsatz von Koks und Kohle nur leicht. Der Verbrauch von Braunkohle erhöhte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden

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Jahres um knapp 3 Prozent. Die Zunahme ist auf eine verbesserte Kraftwerksverfügbarkeit gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückzuführen. Die Stromerzeugung der Braunkohlenkraftwerke bewegt sich damit wieder auf einem mehrjährigen Durchschnittsniveau. Bei der Kernenergie kam es wegen veränderter Revisionsplanungen zu einem Minus von 17,5 Prozent.

3. Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2017 um mehr als 6 Prozent. Trotz Dunkelflaute im Januar stieg die Stromeinspeisung aus Windund PV-Anlagen um 19 beziehungsweise 14 Prozent. Auch die Biomasse konnte ihren Beitrag um 5 Prozent erhöhen. Dagegen war die Stromerzeugung aus Wasserkraft um 18 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Einteilung von Energiesektor in vier Bereiche

Text 3

Energienutzung und Effizienz

1.Der Endenergiesektor ist in vier Bereiche eingeteilt: Haushalte, Industrie und Verkehr sowie in den Bereich Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD). In diesem Sektor des Energieflusses werden die aus den Primärenergien gewonnenen Sekundärenergieträger in Energiedienstleistungen umgewandelt wie zum Beispiel geheizte und beleuchtete Wohnungen, Betrieb von Krankenhäusern, Transport von Personen, Information und Kommunikation, landwirtschaftliche Produkte oder die Herstellung von Gütern aller Art. Aus Primärenergie wird damit Nutzenergie erzeugt.

2.Im Jahr 2014 waren nach Angaben des BMW in Deutschland für das gesamte Energiesystem 13.132 Petajoule (2015: 13.325 PJ) an Primärenergie nötig. Davon wurden 8648 Petajoule in Form von Sekundärenergieträgern für den Endenergiesektor verwendet, 981 Petajoule wurden für nicht-energetische Zwecke gebraucht, zum Beispiel in der petrochemischen Industrie. 3503 Petajoule gingen hauptsächlich als Verluste bei der Umwandlung in Endenergie verloren. Von der eingesetzten Primärenergie sind damit etwa 66 Prozent in Sekundärenergien wie zum Beispiel Steinkohlekoks, Strom, Fernwärme oder Gase umgewandelt worden und damit letztlich in Energiedienstleistungen aufgegangen. Dieser Prozentsatz schwankt seit vielen Jahren zwischen 65 und gut 70 Prozent und kann sich als Energie-Effizienzindikator im internationalen Vergleich durchaus sehen lassen.

3.Die Sekundärenergien decken den entsprechenden Bedarf in vier großen Endener- gie-Sektoren ab: Haushalte (2212,5 PJ), Industrie (2508,4 PJ), Verkehr (2629 PJ), sowie als Viertes im Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (1298,1 PJ). Wie die

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Grafiken zeigen, werden die Sekundärenergien in den vier Endenergiesektoren in unterschiedlichem Umfang benötigt. Dabei ist unter anderem auffällig, dass Steinund Braunkohle außer in der Eisenhüttenindustrie bei der Endenergie in den anderen Sektoren kaum noch eine Rolle spielt. Ihr Einsatzgebiet ist vor allem die Stromerzeugung.

4.Aber nicht nur der Bedarf an den verschiedenen Sekundärenergien ist in den Endenergiesektoren verschieden. Auch der Bedarf an Energiedienstleistungen wie Beleuchtungen, Kälteanlagen oder Raumwärme und Warmwasser ist verschieden und muss dementsprechend bedient werden wie die Grafiken ebenfalls zeigen. Der Bedarf an mechanischer Energie ist z.B. im Verkehrssektor hoch, was eine Folge der vielen verschiedenen Transportdienstleistungen ist, was sich auch beim hohen Bedarf an Mineralölprodukten widerspiegelt.

5.Haushalte

Die Haushalte waren im Jahr 2013 in Deutschland an der energiebedingten Emission von CO2 mit knapp 13 Prozent beteiligt, da bei der Erzeugung von Raumwärme die fossilen Sekundärenergieträger Erdgas und Heizöl dominieren. Im Jahr 2010 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland 17,5 Millionen Wohneinheiten mit Erdgas beheizt, 110 Millionen Wohneinheiten mit Heizöl.

6. Industrie

Ähnlich wie bei den Haushalten wird auch in der Industrie Energie für Raumwärme, Beleuchtung und Informationstechnik benötigt. Den größten Anteil des Endenergieverbrauchs nimmt allerdings die Prozesswärme in den Industrieanlagen ein.

7. Gewerbe, Handel und Dienstleistungen

Der Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen ist aufgrund der unterschiedlichen Energieverbraucher in seiner Bedarfsstruktur stark heterogen. Beispiele hierfür sind militärische Dienststellen, Herstellungsbetriebe, Krankenhäuser, Schulen,

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Universitäten, Betriebe der Landund Forstwirtschaft, Bahnhöfe, Flughäfen, Telekommunikation, Wasserwerke, Gartenbaubetriebe, Büround Warenhauskomplexe, Bauund Nahrungsmittelgewerbe, Gaststätten oder Hotels.

8. Verkehr

Zum Verkehrssektor zählen Straßenverkehr, Schienenverkehr, Schifffahrt und Luftverkehr. Wegen des umfangreichen Transitverkehrs vor allem auf den Straßen und in der Luft ist der Energiebedarf im Verkehrssektor nicht nur durch deutsche Eigenaktivitäten bedingt.

Text 4

Die Deutschen verbrauchen mehr Energie

1.Der Energiehunger der Deutschen hat sich erhöht. Mineralölprodukte und Erdgas haben von den niedrigen Temperaturen zu Jahresbeginn profitiert. Währenddessen sehen die Zahlen für die Klimagasemissionen düster aus.

Die gute Wirtschaftsentwicklung und etwas niedrigere Temperaturen zu Jahresbeginn haben die Energienachfrage in Deutschland im ersten Halbjahr angeregt. Der Verbrauch stieg nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,8 Prozent auf 6882 Petajoule. Profitiert hätten davon vor allem der Absatz von Mineralölprodukten und Erdgas. Bei den erneuerbaren Energien hätten gute Windverhältnisse und eine hohe Zahl von Sonnenstunden trotz einer „Dunkelflaute“ mit wenig Wind und wenig Sonnenschein am Jahresanfang zu einem deutlichen Anstieg der Stromeinspeisungen geführt.

2.Der Verbrauch von Mineralöl – das rund ein Drittel der gesamten Energienachfrage deckt – stieg demnach in den ersten sechs Monaten um 2,6 Prozent. Zu dieser Entwicklung hätten vor allem die Kraftstoffe beigetragen. Ungeachtet der lebhaften öffentlichen Debatte um die Diesel und sinkender Zulassungszahlen sei der Absatz dieses Kraftstoffs um 6,5 Prozent gestiegen. Als Grund dafür machte Uwe Maaßen von der Arbeitsgemeinschaft mehrere Faktoren aus: die wachsende Fahrleistung von innerörtlichen Paket-Lieferdiensten, mehr Transporte auf überregionalen Straßen und ein angesichts der Preisentwicklung verändertes Tankverhalten von gewerblichen und privaten Verbrauchern. Oft lohne es sich nicht mehr, im Ausland zu tanken, wovon deutsche Zapfstellen profitierten.

3.Ein Plus von 2,5 Prozent gab es auch beim Benzin, der Absatz von Flugkraftstoff erhöhte sich sogar um fast acht Prozent. Während auch die chemische Industrie mehr Rohbenzin kaufte, ging der Absatz von leichtem Heizöl zurück.

Erdgas deckt ein Viertel der deutschen Energieversorgung. Sein Absatz kletterte im Jahresvergleich um mehr als drei Prozent. Grund war die höhere Nachfrage der Verbraucher zu Heizzwecken wie auch die Nachfrage der Industrie. Der niedrige Gaspreis führt auch zu einem verstärkten Einsatz in Gaskraftwerken, die Strom und Wärme erzeugen. Diese KWK-Anlagen werden wegen ihrer vergleichsweise guten Umweltbilanz eigens gefördert.

4.Der Einsatz von Kohle ging insgesamt zurück. Der Steinkohleverbrauch sank im ersten Halbjahr um 6,7 Prozent, vor allem weil neun Prozent weniger Kohle in Kraftwerken verbrannt wurde. Der Einsatz von Koks und Kohle in der Eisenund Stahlindustrie ging nur leicht zurück. Dagegen stieg der Absatz von Braunkohle um

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knapp drei Prozent. Die Zunahme sei auf eine bessere Verfügbarkeit der Kraftwerke zurückzuführen. Deren Stromerzeugung bewege sich damit wieder auf einem mehrjährigen Durchschnittsniveau. Der Anteil der Kernenergie sank wegen Kraftwerksrevisionen um 17,5 Prozent. Steinund Braunkohle decken damit je 11 Prozent der deutschen Energieversorgung ab, die Kernenergie kam auf fünf Prozent.

5.Die erneuerbaren Energien steigerten laut dem Bericht ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2017 um mehr als sechs Prozent. Die Stromeinspeisung aus Windund Photovoltaikanlagen legte um 19 und 14 Prozent zu. Die Biomasse erhöhte ihren Beitrag um fünf Prozent. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft sank hingegen um 18 Prozent. 35 Prozent des verbrauchten Stroms stammte zwar aus regenerativen Anlagen, gemessen am gesamten deutschen Energieverbrauch betrug ihr Anteil aber lediglich knapp 14 Prozent.

6.Keine Angaben machte die Arbeitsgemeinschaft zu den Klimagasemissionen. Die hochzurechnen sei „reine Spekulation“. Zuvor hatten die Anti-Kohle- und Klimaschutzorganisation „Agora Energiewende“ unter Verweis auf die Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen erklärt, im ersten Halbjahr 2017 seien die energiebedingten CO2-Emissionen gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um fast fünf Millionen auf 428 Millionen Tonnen gestiegen. Das entspreche einem Plus von 1,2 Prozent. Auch für das Gesamtjahr 2017 sei mit einem Anstieg zu rechnen.

Text 5

Entwicklung des Endenergieverbrauchs nach

Sektoren und Energieträgern

1.Im Sektor Industrie ging der Endenergieverbrauch (EEV) im Betrachtungszeitraum ab dem Jahr 1990 merklich zurück. Dies ist hauptsächlich auf den Schwund der Industrie in den neuen Bundesländern zwischen 1990 und 1993 zurückzuführen. Aber auch die Verbrauchsentwicklung der letzten Jahre ist rückläufig, so dass die Industrie nicht mehr der verbrauchsintensivste Sektor ist (siehe Abb. „Endenergieverbrauch 2015 nach Sektoren und Energieträgern“). Etwa zwei Drittel des Endenergieverbrauchs werden für Prozesswärme benötigt. Mechanische Energie etwa zum Betrieb von Motoren oder Maschinen sorgt für circa ein Viertel des Verbrauchs, Raumwärme hat nur einen kleinen Anteil.

2.Im Verkehrssektor ist der Kraftstoffverbrauch in den letzten 25 Jahren leicht gestiegen. Es werden zu über 90 Prozent Kraftstoffe aus Mineralöl eingesetzt, Biokraftstoffe und Strom spielen bislang nur eine geringfügige Rolle. Fast die gesamte im Verkehr eingesetzte Energie wird zur Erzeugung von mechanischer Energie verwendet, wovon bei Verbrennungsmotoren durchschnittlich jedoch nur weniger als die Hälfte für den Antrieb umgewandelt wird. Ein großer Anteil geht als Abwärme verloren.

3.Die privaten Haushalte benötigen seit 1990 tendenziell etwas weniger Energie. Die Raumwärme macht nun rund drei Viertel des Energieverbrauchs in Haushalten aus, da über die Jahre unter anderem die zu beheizende Wohnfläche zugenommen hat. Erdgas und Heizöl weisen hier den höchsten Verbrauch auf, auch erneuerbare Wärme und Fernwärme werden verstärkt in diesem Sektor eingesetzt (siehe auch Artikel "Energieverbrauch der privaten Haushalte").

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4. Der Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) ist ebenfalls vom Heizverhalten abhängig. Raumwärme macht hier immerhin die Hälfte des Endenergieverbrauchs aus. Gleichzeitig ist hier der Stromanteil relativ am höchsten, was auf den verstärkten Einsatz für Beleuchtung und mechanische Energie zurückzuführen ist. Seit 1990 ist der EEV in diesem Sektor allerdings zurückgegangen.

Text 6

Lücke zum Klimaschutzziel verringert sich nicht

1.Die Lücke zum Klimaschutzziel der Regierung von 40 Prozent weniger CO2Emissionen im Jahr 2020 werde damit nicht kleiner, sondern bleibe bei 150 Millionen Tonnen, hatte Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende, erklärt. Um das Ziel zu erreichen, müsse unmittelbar nach der Wahl ein „Sofortprogramm Klimaschutz 2020“ mit schnell wirkenden Maßnahmen für Strom, Wärme und Verkehr aufgelegt werden.

2.Unterdessen haben die Stromnetzbetreiber ihre Abrechnung der Einund Auszahlungen für den Ökostrom im Juli vorgelegt. Demnach wurden an die Betreiber knapp 2,8 Milliarden Euro ausgezahlt, während sich die Einnahmen auf 2,15 Milliarden Euro beliefen. Der Fehlbetrag von 650 Millionen Euro im Juli reduziert den Überschuss auf dem Konto auf 4,2 Milliarden Euro. Er bleibt damit der höchste Überschuss in einem Juli. Grund dafür ist unter anderem die diesjährige Anhebung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf den Rekordwert von 6,88 Cent je Kilowattstunde.

Text 7

Grüner Strom

Grüner Strom bzw. regenerative Energie ist dann seriös, wenn sich der Ökostromanbieter mit einem „OK-Power Label“ oder einem „Grüner Strom Label“ auszeichnet. Der TÜV kooperiert mit konventionellen Stromanbietern, weshalb diese auch Labels für Ökostrom-Tarife bekommen. Aus diesem Grund ist hier Vorsicht geboten. Ökostromanbieter, die Haushalte mit 100 Prozent Naturstrom versorgen, sind in

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Deutschland z.B.: Greenpeace Energy; Naturstrom; Lichtblick; EWS Schönau; Stadtwerke Stuttgart; Bürgerwerke.

Doch auch neue Ökostromanbieter strömen auf den Markt. Aber wann ist es wirklich grüner Strom? Erneuerbare Energien erkennen Sie an verschiedenen Labels. Doch da der Staat Naturstrom nicht gesetzlich definiert, steht es einem Ökostromanbieter frei, eigene Labels und Zertifikate zu erstellen.

Dies macht es für den Verbraucher schwer, regenerative Energieträger zu erkennen. Ein „echter“ Ökostromanbieter bietet nicht nur Naturstrom an, sondern verpflichtet auch gleichzeitig, weitere Beiträge zur Energiewende zu leisten.

Text 8

Problemfelder der Energieversorgung

Energiesparen

Die ethische Dimension des Themas Energieversorgung bestand bis 1986 vor allem darin, Möglichkeiten und Methoden zum Einsparen von Energie zu finden. Verschwendung, gleich welcher Art, war seit jeher bei der Mehrheit der Bevölkerung mit unmoralischem Verhalten gleichgesetzt worden. Die Rohölkrise von 1973 hatte die Notwendigkeit eines sparsamen Umgangs mit Energie zudem verstärkt ins Bewusstsein gerufen. Darüber hinaus hatte der Club of Rome die Industrienationen mehrfach auf die Grenzen der Energiereserven dieser Welt hingewiesen und ein «Nullwachstum» gefordert.

Stromkosten sparen

Die Kosten, die wir jährlich für elektrischen Strom aufwenden müssen, steigen seit vielen Jahren und werden für viele Haushalte immer mehr zu einer echten Belastung. So stieg der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde Strom laut im Internet veröffentlichten Daten des “Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie” seit dem Jahre 1970 von damals rund 6 Cent pro Kilowattstunde auf über 20 Cent pro Kilowattstunde im Jahre 2006.Betrachtet man sich zudem die Tendenz in der Zeit von 1970 bis 2006, sieht man, dass die Preise für Strom bis auf wenige Schwankungen fast kontinuierlich Jahr für Jahr gestiegen sind und sehr wahrscheinlich auch noch weiter steigen werden. Um dieser Kostenfalle nicht tatenlos entgegensehen zu müssen, sollte jeder Haushalt anstreben, die steigenden Strompreise mittels sparsamem Umgang mit Strom und ggf. dem Wechsel des Stromanbieters zumindest etwas zu kompensieren.

Sicherheit

1979 gab es den Störfall von Harrisburg (USA), der, wenn auch Menschen nicht zu Schaden kamen, eine sicherheitstechnische Diskussion auslöste. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl (ehem. UdSSR) im April 1986 hat sich die ethische Diskussion im Hinblick auf die Energieversorgung von der bisherigen Sicht der Einsparungen um die aktuelle Thematik einer verstärkten Sicherheit erweitert. In der Bevölkerung wurde nun vor allem nach der Sicherheit Energieversorgungsanlagen, vor allem im Bereich der Kernenergie, gefragt. Ethisch angreifbar war nun derjenige, der dem Thema Sicherheit nicht die gebührende Aufmerksamkeit widmete.

Treibhauseffekt

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Daneben haben wissenschaftliche Erkenntnisse über die klimatischen Veränderungen der Erdatmosphäre dazu geführt, auch in der Verbrennung fossiler Stoffe (z.B. Erdöl) eine Gefahr für unsere Welt zu sehen. Eine weitere Erwärmung der Erdatmosphäre könnte unabsehbare Konsequenzen nach sich ziehen. Eine Abschmelzung der Landeismassen hätte verheerende Folgen für die Länder, die heute in der Höhe des jetzigen Meeresspiegels liegen. Millionen von Menschen müssten ihre Heimat und ihre Wohnungen verlassen und in anderen Gebieten einen Neuanfang suchen. Viele Menschen würden bei einer solchen Katastrophe wahrscheinlich umkommen. Deshalb muss eine ethisch verantwortbare Energiepolitik diese Warnungen der Wissenschaftler nicht nur ernst nehmen, sondern auch sofort sinnvoll handeln.

Atomgesetz

Anfang 1990 kündigte die Bundesregierung eine Verschärfung des Atomgesetzes der Bundesrepublik an. Es sollen rechtliche Möglichkeiten von Reaktoren geschaffen werden, sicherheitstechnisch als notwendig erachtete Nachrüstungen von Reaktoren auf Kosten der Betreiber durchzusetzen. Außerdem sollen finanzielle Mittel schon bei der Inbetriebnahme von Kernkraftwerken zurückgelegt werden. Geforderte Nachbesserungen sollen so schnell durchgeführt werden können. Das im Atomgesetz festgelegte Entsorgungskonzept ist nach der Abkehr von der geplanten Errichtung einer eigenen Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf neu festgelegt worden. Als Entsorgung sind nun die direkte Endlagerung und die Wiederaufbereitung vorgesehen. Verbrauchte Brennstäbe werden künftig in La Hague in Frankreich oder in Sellafield in Großbritannien wiederaufbereitet.

Lagerung

Die Endlagerung von radioaktiven Abfällen ist die letzte Stufe der Entsorgung der kerntechnischen Anlagen. Unter Endlagerung versteht man die zeitlich unbefristete und wartungsfreie Lagerung von verbrauchten Brennelementen. Eine erforderliche Zwischenlagerung kann für 20 bis 40 Jahre erfolgen.

Transporte

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